Auf der Jagd nach Lehrinnovationen

Keywords: E-Collaboartion, Onlineseminare, Adobe Connect, Dimdim , Wimba, Live-Online-Seminare, Virtuelle Seminare

Ein Webinar ist ein Seminar, das "live" über das Internet gehalten wird. Ein Webinar wird meist von einem Moderatoren geleitet, dieser steht im Vergleich zu Videokonferenzen und Webkonferenzen einem vergleichsweise grossen Publikum von bis zu 100 Personen gegenüber. Webinare verfügen über ein definiertes Programm mit Start- und Enddatum und werden meist von Dozierenden oder Assistierenden geplant und moderiert. Ein Webinar ist interaktiv und ermöglicht Kommunikation zwischen Vortragenden und Publikum und kann für die synchrone Zusammenarbeit genutzt werden. Idealerweise wird ein Webinar ergänzend zur klassischen Vorlesung eingesetzt. Neben Audio- und Videofunktionalitäten werden die Interaktionen während eines Webinars mit der Darstellung, Download und der gemeinsamen Bearbeitung von Dokumenten, Fragestellung via Chat oder die Teilnahme an Umfragen ergänzt.

Den Dozierenden an der ETH werden seit einigen Jahren zwei Werkzeuge, Wimba Classroom und Adobe Connect, für die Durchführung von Webinare und die synchrone Zusammenarbeit zur Verfügung gestellt [1]. Diese Anwendungen können von Dozierenden der ETH Zürich und der Universität Zürich kostenlos genutzt werden, Wimba Classroom ist ausserdem in das Learning Management System (LMS) Moodle. In den letzten Jahren haben einige wenige Dozierende der ETH Zürich bereits Online-Seminare in kleinen Gruppen mit Wimba Classroom erfolgreich durchgeführt.

Im Rahmen des einjährigen Projektes "E-Collaboration" der ETH Zürich wurden verschiedene Werkzeuge, die sich für die synchrone Zusammenarbeit, unter anderem für den Einsatz von Webinaren evaluiert [1].

Merkmale und Einsatzszenarien von Webinaren:

  • An einem Webinar können nahezu unbegrenzt viele Studierende teilnehmen
  • Ein Webinar kann aufgezeichnet werden und der Vortrag des Dozierenden oder die Besprechung der Übungen können von den Studierenden zur Repetition oder Vertiefung des Lernstoffes beliebig oft wiedergegeben werden
  • Die Studierenden finden sich nicht vor Ort ein, sondern treffen sich in einem zuvor eingerichteten und kommunizierten virtuellen Raum
  • Mehrere Assistierende können den Dozierenden während einer Vorlesung unterstützen ohne übermässig viel Zeit aufzuwenden – sie können sozusagen von ihrem Arbeitsplatz dem Webinar beiwohnen und unterstützend einwirken, wenn dies nötig werden sollte
  • Anschliessend an einen Vortrags oder Input des Dozierenden kann mittels einer Umfrage eruiert werden, ob der Inhalt verstanden wurde oder wie die Studierenden das Lerntempo empfinden
  • Die Chatfunktion bietet den Studierenden die Möglichkeit, während des Referates des Dozierenden Verständnisfragen oder Bemerkungen spontan zu notieren. Diese können anschliessend aufgegriffen und wenn nötig diskutiert werden
  • Neben der Darstellung von Lerninhalten bietet ein Webinar die Möglichkeit, die Studierenden in individuellen Räumen eigene Aufgaben lösen zu lassen und diese anschliessend zu besprechen
  • Ein Webinar eignet sich besonderes für die Übungsbesprechung in kleinen oder mittelgrossen Gruppen
  • Webinare unterstützen Studierende im Selbstudium
  • Gruppen von Studierenden können einen Experten zu einem virtuellen Interview einladen und vorbereiteten Themen befragen

Quellen

  1. Produkte für die synchrone Zusammenarbeit am LET der ETH Zürich (http://www.let.ethz.ch/teaching_fd/scenarios/ecollaboration/products)
  2. Projekt E-Collaboration an der ETH Zürich (http://www.let.ethz.ch/teaching_fd/scenarios/ecollaboration)
  3. Evaluation Softwarelösungen E-Collaboaration (http://www.let.ethz.ch/teaching_fd/scenarios/ecollaboration/products/evaluation)

2 Comments to “Nutzung von Webinaren zur synchronen und verteilten Vermittlung, Aufbereitung und Aufzeichnung von Lehrinhalten”

  1. webseminar says:

    Das führen wir schon länger durch. Sehr hilfreich, wenn Studenten um die ganze Welt verstreut sind. Nicht so hilfreich ist, dass die Studis nicht kontrolliert werden können. Daher sollten Prüfungen immer in einem nichtvirtuellen Raum statt finden 😉

  2. Seifen says:

    Webinare wurden bei uns an der Uni Dresden häufiger eingesetzt. Man konnte mit einer Art Button den Dozent unterbrechen und Fragen stellen. Meine Erfahrung ist, dass Webinare nur funktionieren, wenn der Dozent sehr gut ist und eine freiwillige Bereitschaft der Audienz besteht, zuzuhören. Wenn nicht, sind alle innerhalb von fünf Minuten weg. Ansonsten fand ich es immer wieder spannend 😉